Der Gin-Trend explodiert mittlerweile seit Jahren.. Die Discounter überbieten sich inzwischen immer wieder mit neuen Gins. Vorreiter ist hier Lidl, die nicht nur ihre Marken in neuen Versionen bringen, sondern auch mal den einen oder anderen Gin, sicher speziell für sie produziert, als Sonderware im Regal haben. Gins, die in keiner Werbung auftauchen und schnell wieder verschwinden. Manchmal steckt da auch eine Perle drunter, aber das weiß man dann leider meist nur hinterher. Und dann ist er weg. Wir nehmen inzwischen immer alles neue mit. Meist ist es nicht zu teuer, und vielleicht haben wir ja Glück.
So fiel uns der Hafenmeister Dry Gin bei Lidl in die Hand. Die 0,7 Liter Flasche stand für 9,99 Euro im Regal.
Geschichte
Wie so oft, bei diesen einzelnen Editionen, gibt es keine Geschichte hinter dem Gin. Doch hier können wir etwas über den Aufdruck auf dem Etikett erzählen. Vorne steht deutlich „Bottled in Hamburg“. Was sagt uns das? Der Gin kommt aus der Industriedestille im Tank, und wird dann hier in Hamburg abgefüllt.
Wer den Gin herstellt, wissen wir nicht. Doch den Vertrieb kennen wir. Auf der Flasche steht „Ylldal International GmbH“. Das wird keinen was sagen. Doch Ylldal ist eine Marke von Borco, einem großen Vertrieb, den einige kennen sollten. So schlimm kann der Gin also nicht sein.
Botanicals und Alkohol
Auch die Botanicals sind bei solchen Gins eher nicht angegeben. Oft macht sich auch keiner die Mühe, hier groß etwas für den Verbraucher zu dokumentieren. Doch manche Gins leben von den Aromen, die sie enthalten, und somit kommt dann auch oft ein Werbetexter zum Einsatz, der den Flaschentext erstellt. Und da lässt sich einiges herauslesen.
Hier wird die Geschichte des Hafenmeisters und der Hamburger Speicherstadt erzählt. Und natürlich ist das die perfekte Überleitung zu den Botanicals. Wir hatten ja schon selbst mal die Idee zu einem „Hamburger Pfeffersack Gin“, und hier kommt der Pfeffersack heraus. Sancho-Pfeffer aus China ist im Gin. Zusammen mit Robusta- und Arabica-Bohnen aus Lateinamerika und Indien bildet er das Geschmacksprofil. Mehr wissen wir dann auch nicht mehr, setzen aber noch den Wacholder hinzu.
Der Alkoholgehalt beträgt 43 % vol.
Geruch und Geschmack
Der erste Eindruck des Gins ist in der Nase recht alkoholisch. Dann kommen schnell die Hauptaromen heraus. Wacholder tritt sogar zuerst deutlicher hervor als die Aromen des Pfeffers und des Kaffees, die folgen. Der Kaffee erscheint etwas zu stark geröstet. Dazu riechen wir noch einen Hauch Zitrus.
Im Geschmack ist der Kaffee dann schon recht deutlich. Dennoch ist er schön eingebunden und ergänzt sich mit Pfeffer, Wacholder und Orange. Aber auch hier erscheint uns der Kaffee etwas zu dunkel geröstet und präsentiert leicht bittere Aromen.
Eis verändert dann nicht viel im Geruch. Der Kaffee wird etwas stärker im Aroma, das war es aber auch. Im Geschmack haben wir dumpfe Kaffeearomen, die nicht angenehm sind.
Urteil
Für einen 10-Euro-Gin ist der Hafenmeister Dry Gin überraschend gut. Die Aromen harmonieren, doch der Kaffee hätte nicht ganz so stark geröstet werden müssen. Wer ihn pur trinkt, sollte das Eis weglassen. Recht lecker ist er mit Fever-Tree Mediterranean.
Quelle
Wir haben unseren Hafenmeister Dry Gin für 9,99 bei Lidl erstanden. Sonst, auch online, haben wir ihn nicht gefunden.
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Dieser Gin ist jeden Euro wert! Der Kaffeehauch im Abgang ist köstlich!
Hi,
ich stand letztens im Supermarkt vor dem Gin und war nicht sicher, ob ich ihn kaufen soll. Jetzt weiß ich Bescheid – wird definitiv eingepackt.
Viele Grüße
sorry, aber dieser Gin ist seinen Namen nicht wert. riecht nach Sprit und schmeckt zu kaffeelastig. wer das nicht weiß, wird schwer enttäuscht, so wie ich. Dieser Gin ist von allem, die ich bisher getrunken habe, das schlechteste Zeug.