Etwas ungewöhnlich ist der Name ‚Inge & der Honigbär‘ ja schon für einen Gin. Was würden wir dahinter erwarten? Nun, sicher erst mal keinen Gin. Vielleicht Met oder einen Likör. Doch hier haben wir einen Gin von Kletti’s Genussboutique, auch nicht wie erwartet aus einer hippen Stadt sondern aus dem beschaulichen Mosbach im Odenwald. Ich darf das so sagen, ich bin in der Nähe aufgewachsen.
In Kletti’s Genußboutique findet sich nicht nur der Gin sondern auch viele Köstlichkeiten wie Schweizer Caviar, Küchenausstattung, Events und Koch- bzw. Gin-Kurse. Sogar fertige Menüs kann ich mir hier bestellen.
Inge & der Honigbär
Doch kommen wir zum Gin. Der ‚Inge & der Honigbär‘ Gin wird im London Dry Verfahren hergestellt und ist auf 120 Flaschen pro Charge limitiert. Dabei kommen einige verschiedene Editionen heraus. Wir sind bei Nr. 6, die 7 und die 9 haben wir schon verkostet, erhältlich ist noch ab Nr. 3. Markenbotschafter ist der Sternekoch Dieter Müller aus dem Ritz-Carlton in Berlin. Verantwortlich für den Gin ist der Eric Kletti, welcher im 2-Sterne-Restaurant Tristan auf Mallorca als Chef Patissier tätig war.
Doch wie kam es nun zu dem Namen? Das war eine, bisher schon oft vorgekommene, Schnapsidee. Spannender ist aber auch das drumherum. Die Botanicals stammen, so verfügbar, aus dem eigenen Garten. Und der Rest? Von dem von uns hochgeschätzten Ingo Holland und seinem ‚Alten Gewürzamt‘ in Klingenberg am Main. Wir können hier besonders das Dragon Curry empfehlen, doch bitte vorsichtig dosieren. Die Etiketten werden von Hand in den Neckar-Odenwald-Werkstätten geklebt. Eine gute Sache, auch für das Sozialprojekt.
Die Flaschen bzw. deren Etiketten sind nicht nur handbeschrieben sondern jede Charge trägt auch noch den Namen einer Mosbacher Straße.
No. 6
Die No. 6 zeichnet sich durch Vanille und Kirsche aus. Hier ist das Rad des alten Fahrrads auf dem Etikett allerdings eine Orangenscheibe. Die verwendeten Botanicals sind Wacholder, Sauerkirsche, Vanille, Zitrone, Orange, Nelke, Piment. Auf der Produktseite dazu gibt es dann auch gleich drei Rezeptvorschläge für Cocktails.
Der Alkoholgehalt beträgt 43 % vol.
Die Verkostung
Fruchtig präsentiert sich der erste Auftritt im Geruch. Kirsche und Vanille sind prägnant und wir können es uns nicht verkneifen, an Kirschkuchen zu denken.
Im Geschmack finden wir dann erst wieder den Wacholder und das, was im Geruch nur ‚Kirsche‘ war, ist jetzt auch deutlich Sauerkirsche. Auch die Vanille ist zu schmecken und wieder: Wir denken an Kuchen oder genauer an ‚Cherry Pie Filling‘.
Eis bringt noch ein paar würzigere Aromen nach Vorne, doch trotz einem frischeren Auftritt wird der Gin uns recht schnell zu dünn.
Fazit
Hui, wir haben Kirschkuchen im Glas. Die Nr. 6 hat den bisher ungewöhnlichsten Auftritt der Honigbär-Gins. Er ist lecker, doch vor allem Puristen werden sich hier schwer tun.
Quelle
Erhältlich ist der No. 6, wie alle anderen Versionen, direkt bei Kletti’s Genußboutique. Die Flasche mit 0,5 Liter liegt bei 40 Euro, was nun nicht ganz günstig, aber mit Berücksichtigung des Gesamtprojekts und der verwendeten Zutaten gerechtfertigt ist.
Disclaimer
Wir müssen diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen (Telemediengesetz §6). Warum? Wir nennen ein Produkt oder eine Marke. Hier der Inge & der Honigbär Gin, welcher uns von der Kletti´s Genussboutique GmbH unentgeltlich zum Testen zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür. Eine inhaltliche Beeinflussung des Textes fand nicht statt. Wir danken freundlich für die Unterstützung. Bei verwendeten Amazon Produkt-Links handelt es sich um Affiliate Links, bei denen wir eine Vergütung für Eure Einkäufe erhalten. Euch kostet das nichts mehr und uns hilft es, dieses Blog weiter zu betreiben.
Liebe Gin-Nerds,
ich frage mich, wie eine Vanille-Note oder auch die Kirscharomen in einen London Dry Gin hineinkommen können. Schließlich müssen bei dieser Spirituosenkategorie alle Botanicals zusammen destilliert werden.
Dass hier vermutlich getrocknete Kirschen genommen worden sind, kann ich mir noch vorstellen. Aber die geschmacksgebenden Stoffe der Vanille sind meines Wissens nach destillierfähig, da deren Siedepunkt weit über dem von Wasser liegt.
Wie erklärt ihr euch das?
Ist die Vanille im Nachhinein dazugekommen, könnte man das Produkt ja nicht mehr als London Dry Gin bezeichnen.